Heute habe ich mal wieder einen Artikel darüber gelesen, dass die Generation Y sich nicht festlegen kann und deshalb wahrscheinlich der Großteil als Single stirbt. Oder so ähnlich. Tinder als Sympton ewiger Einsamkeit, weil keiner sich festlegen will, yadda yadda.
Wenn ich mir manche meiner Freund*innen anschaue, kann ich dem zustimmen. Manche sind auf einer Suche und keiner weiß wonach, am wenigsten sie selbst. Manche scheinen auch definitiv das Falsche zu suchen, deswegen finden sie meiner Meinung nach auch nicht den*die Richtige.
for such a long time there was nobody
i had only myself to please
i never needed anyone at all
Ich erinner mich auch an eine alte Beziehung, die ich verlassen habe, weil ich das Gefühl hatte: “Das kann’s noch nicht gewesen sein.” Vielleicht hätte aus der ein oder anderen Affäre danach auch mehr werden können, wenn wir nicht alle auf der Suche nach etwas anderem gewesen wäre.
then you came – it felt like a breeze
a breeze of sunshine and a breath of light
suddenly i knew i was wrong
my heart beats faster, what a nice surprise
i`ll be holdin` on …
ABER:
Jetzt bin ich in einer mich vollständig erfüllenden Beziehung. Natürlich hat mein Partner Fehler wie jeder andere und manchmal lerne ich jemanden ohne diese Fehler kennen. Und ich weiß, das was ich jetzt habe, kann ich auch mit anderen haben. Ich glaube nicht an die einzige wahre Liebe. Das wäre ja schrecklich. Stellt Euch vor, die eine einzige Person für Euch da draußen wird von einem Bus überfahren, bevor ihr Euch trefft. Oder lebt am anderen Ende der Welt. Oder swipet Euch bei Tinder weg, wegen diesem wirklich lustigen aber völlig unvorteilhaftem Partybild.
Was ich sagen will, es gibt nicht den einen perfekten Menschen für euch. Manche passen besser als andere, das stimmt. Ihr müsst Euch auch auch aufeinander einlassen, damit mehr daraus entstehen kann. Nur die Zeit kann zeigen, ob es funktioniert. Meinen Freund habe ich beim Clubbing kennengelernt und dachte, es wird wieder ein Affäre. Aber dann haben wir etwas wirklich verrücktes getan: Wir haben uns unterhalten! Und kennengelernt! Und irgendwann merkten wir, wenn der andere nicht da ist, dann tut es weh.
… feels like i knew you before
feels like there`s a treat in store
it happened just overnight
i cannot wait anymore
it feels so naturally right
Ich möchte niemanden von der Suche abhalten, oder davon jede Woche einen neuen Bettgefährten kennnenzulernen. Aber seid ehrlich mit Euch selbst. Wenn ihr die “Jagd” mögt, die Aufregung der ersten Dates könnt Ihr ruhig so weitermachen. Aber wenn ihr mehr wollt, vielleicht solltet ihr Euch einfach trauen, Euch wirklich auf euer Gegenüber einzulassen.
could it be you, baby, that i was searchin` for
could it be you, baby, who makes me search no more
could it be you, baby, that i was lookin` for
could it be you, could it be true, could it be you
Die Generation Y hat so viele Möglichkeiten und Auswahl, deswegen fällt es ihr schwer, sich festzulegen. Aber das Ding mit Auswahl ist, mensch muss sich entscheiden! Das kann schwierig sein und es passieren Fehler. Das ist okay. Vor Fehlern sollte keiner Angst haben. Mit Fehlern finden wir raus, was wir wirklich wollen. Ich hätte nie gedacht, dass mein Freund mein Traumtyp werden könnte. Ich habe immer nach etwas völlig anderem gesucht. Aber er gibt mir das Gefühl zu Hause zu sein und das ist, worauf es ankommt. Und sich damit zufrieden zu geben, das geht nicht einfch so, dafür müssen wir uns ein wenig anstrengen. Aber es lohnt sich. (Und seien wir einmal ehrlich, wenn wir uns nicht anstrengen müssen, ist es doch eh schnell langweilig…)
Thanks to Zoë for her song “Could it be you”.
katzengedanken 